Unser gestriger Übungsabend
verlief ziemlich aromatisch und war nichts für schwache Nasen. Das Jiyūka-Überraschungspaket
vom Großmarkt enthielt wie schon beim Wochenend-Workshop wunderbar verbogene
Allium-Stiele.
Das Entblättern der Stiele führte allerdings zu beinahe gemeingefährlichen
Duftwolken, die sich durch den Seminarraum der ÖGG zogen. Und dabei waren es
nur 20 Stämmchen, die diesen penetranten Geruch erzeugten. Wären wir in der
zuletzt üblichen Großbesetzung angetreten, hätten wir den Saal vermutlich wegen
Gemeingefährdung evakuieren müssen.
So war es dann doch von Vorteil, dass sich gestern
nur acht Damen eingefunden haben. Die beginnende Urlaubszeit macht sich eben
bereits bemerkbar.
Das Programm für die Fortgeschrittenen hätte eigentlich gyōdō-ike oder sui-riku-ike vorgesehen und alternativ ein landschaftliches Jiyūka,
aber entweder waren keine passenden Wasserpflanzen aufzutreiben oder die Damen
wollten ihr Material für die Jubiläumsausstellung in Schloss Puchberg Anfang
Juli aufsparen. Verständlich, schließlich wird das eine recht große
Veranstaltung und da möchte man natürlich mit besonderen Arrangements glänzen.
Immerhin haben sich gestern dann doch noch zwei landschaftliche Arrangements zu
den anderen Ikebana dazugesellt.
Nachdem der Knoblauch beim Wochenend-Workshop
in einer eher horizontalen Ausrichtung arrangiert wurde, war es diesmal ein tate-no-hana mit engem Fuß, das
vorgeführt wurde. Die Linien des Allium bildeten den Rahmen für die Blumen,
wobei diesmal eine Blüte quasi wie ein Schmetterling über dem Gefäß schwebte. Wahlweise
konnten dafür Alstromerien, Eustoma oder Freesien verwendet werden. Statitze
und Pittosporum standen als Füllmaterial zur Verfügung. Wer passendes
Linienmaterial mitgebracht hatte, konnte die Allium-Stiele in ihrer Wirkung noch
verstärken.
So entstanden mit eher geringem Materialaufwand bezaubernde kleine
Frühsommerarrangements. Der penetrante Gestank hat sich übrigens recht schnell
verflüchtigt. Die nackten Knoblauchstiele verhielten sich geruchsneutral und so
konnten die Arrangements auch problemlos daheim aufgestellt werden.
hier noch die landschaftlichen Arrangements
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