Mittwoch, 13. Juni 2018

Knoblauch-Jiyūka

Unser gestriger Übungsabend verlief ziemlich aromatisch und war nichts für schwache Nasen. Das Jiyūka-Überraschungspaket vom Großmarkt enthielt wie schon beim Wochenend-Workshop wunderbar verbogene Allium-Stiele. 
Das Entblättern der Stiele führte allerdings zu beinahe gemeingefährlichen Duftwolken, die sich durch den Seminarraum der ÖGG zogen. Und dabei waren es nur 20 Stämmchen, die diesen penetranten Geruch erzeugten. Wären wir in der zuletzt üblichen Großbesetzung angetreten, hätten wir den Saal vermutlich wegen Gemeingefährdung evakuieren müssen. 
So war es dann doch von Vorteil, dass sich gestern nur acht Damen eingefunden haben. Die beginnende Urlaubszeit macht sich eben bereits bemerkbar. 

Das Programm für die Fortgeschrittenen hätte eigentlich gyōdō-ike oder sui-riku-ike vorgesehen und alternativ ein landschaftliches Jiyūka, aber entweder waren keine passenden Wasserpflanzen aufzutreiben oder die Damen wollten ihr Material für die Jubiläumsausstellung in Schloss Puchberg Anfang Juli aufsparen. Verständlich, schließlich wird das eine recht große Veranstaltung und da möchte man natürlich mit besonderen Arrangements glänzen. Immerhin haben sich gestern dann doch noch zwei landschaftliche Arrangements zu den anderen Ikebana dazugesellt. 

Nachdem der Knoblauch beim Wochenend-Workshop in einer eher horizontalen Ausrichtung arrangiert wurde, war es diesmal ein tate-no-hana mit engem Fuß, das vorgeführt wurde. Die Linien des Allium bildeten den Rahmen für die Blumen, wobei diesmal eine Blüte quasi wie ein Schmetterling über dem Gefäß schwebte. Wahlweise konnten dafür Alstromerien, Eustoma oder Freesien verwendet werden. Statitze und Pittosporum standen als Füllmaterial zur Verfügung. Wer passendes Linienmaterial mitgebracht hatte, konnte die Allium-Stiele in ihrer Wirkung noch verstärken. 

So entstanden mit eher geringem Materialaufwand bezaubernde kleine Frühsommerarrangements. Der penetrante Gestank hat sich übrigens recht schnell verflüchtigt. Die nackten Knoblauchstiele verhielten sich geruchsneutral und so konnten die Arrangements auch problemlos daheim aufgestellt werden.

  hier noch die landschaftlichen Arrangements

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