Der
letzte Übungsabend im März begann erst mit Verspätung. Aufgrund der
neuen Statuten der ÖGG muss nun jährlich eine Fachgruppenversammlung abgehalten
werden.
Deshalb stattete uns der Generalsekretär der ÖGG, Dipl. Ing. Gerd Koch,
einen Besuch ab, erklärte die Grundzüge der neuen Statuten und dankte den
Mitgliedern der FG für ihren Einsatz. Nachdem sich noch eine unserer Damen als
Delegierte für die Hauptversammlung zur Verfügung gestellt hatte, konnten wir uns
endlich mit Ikebana beschäftigen.
Auf dem Programm standen diesmal Shōka shōfūtai
nishu-ike bzw. Jiyūka mit breitem Fuß (Basic 2), beide
Arrangements mit Kätzchenweide und Tulpen, für das Jiyūka gab es zusätzlich
noch Mimosen (eigentlich handelt es sich bei der Pflanze um eine Silberakazie, die
auch Scheinmimose genannt wird).
Diesmal hatten wir sehr schöne Tulpen
zur Verfügung, die von einem heimischen Züchter stammen. Durch die kurzen
Transportwege direkt vom Feld zum Großmarkt waren die Tulpen sehr knackig und
die mit einem ganz zarten gelben Rand ausgestatteten Blätter hielten ebenfalls
gut durch. Die Händlerin hat uns da wirklich hervorragend beraten.
Wir hatten uns für eine kleinblütige Tulpensorte entschieden, damit
die Arrangements die entsprechende Eleganz aufweisen konnten. Von außen zeigten
sich die Knospen von einem rötlich-grün überhauchtem Gelb, die offenen Blüten
waren innen zart rot geflammt. Nach dem Aussehen der Knospen hätte man eigentlich ein dunkleres Inneres erwartet.
Zum nishu-ike gibt es nicht viel zu sagen. Je nachdem, ob die
Palmkätzchenzweige verzweigt oder rutenförmig gewachsen waren, wurden mehr oder
weniger Linien für shin und soe gesteckt. Zwei Tulpenblüten und als tai-saki ein zusätzliches, schön
gebogenes Blatt bildeten die tai-Gruppe.
Die Damen entschieden aufgrund dieses Blattes, ob ihr Arrangement hon-gatte oder gyaku-gatte gearbeitet wurde.
Das Jiyūka Basic 2 mit breitem Fuß
war durch die Palmkätzchen linienbetont. Es blieb jeder selbst überlassen, ob
das Jiyūka streng aufrecht oder doch etwas verspielter mit gebogenen Zweigen
gearbeitet wurde. Die Tulpen verstärkten den aufrechten Charakter und mit der
Silberakazie konnte ein schöner Anschluss ans Gefäß gearbeitet werden.
Ein
bisschen ein Farbtupfer hat uns gefehlt, besonders deshalb, da sowohl Tulpen
als auch Mimosen gelb waren. Leider gab es diesmal am Großmarkt kein passendes
Kontrastmaterial zu vernünftigen Preisen und in handhabbaren Bundgrößen. Aber
auch so entstand ein gefälliges Arrangement, das den Frühling ins Haus brachte.
Eine unserer Damen hatte wunderbare, knorrige Schlehenzweige gefunden und arbeitete damit ein Shōka shōfūtai isshu-ike.
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