Montag, 16. März 2015

Puchberg-Seminar - alle lieben Shôka

Freitag trafen die letzten Seminarteilnehmerinnen ein, gerade rechtzeitig, um sich mit Shôka shôfûtai auf das samstägliche traditionelle Rikka einzustimmen. Von den Farben und teilweise auch vom Material her stand der Tag im Zeichen des Mädchenfestes. Es dominierten gelb und rosa. Diesmal wurden für den Nachwuchs extra zwei Jiyûka vorgeführt, während wir uns auf Shôka shôfûtai nishu-ike bzw. sanshu-ike konzentrierten.
Vormittags durften wir mit Palmkätzchen das Biegen der Shôka-Form üben. Dazu kamen noch Tazetten, die natürlich zuerst "ausgezogen" werden mussten, um dann in der optimalen Form wieder in die (leider sehr kurze) hakama eingefädelt zu werden.
Am Nachmittag kämpften wir mit jungen, gerade gewachsenen Weidenzweigen, die in eine trauerweidenähnliche Form gebracht werden sollten. Weidenruten an etwas dickeren Stämmen, wie wir sie hier benötigen, sind wenigstens recht gut formbar. Wir konnten keine "echte" Trauerweide verwenden, denn deren Jungtriebe hängen zu sehr nach unten, ohne den richtigen Schwung aufzuweisen.
Der Nachwuchs übte mit den dünneren Trieben und formte augenförmige Strukturen, die in der Schale zu einem dreidimensionalen Gebilde gesteckt wurden. Dazu noch Pfirsichzweige und kleine, gelbe Chrysanthemen und fertig war ein kreatives Jiyûka. Die Chrysanthemen sind zwar nicht gerade Frühlingsblumen, aber wir wollten nicht schon wieder Tazetten verwenden. Und Tulpen sind nun mal kein beliebtes kazai für Shôka bzw. Ranunkeln sind wegen der fehlenden Blätter dafür überhaupt nicht geeignet. Leider gibt es bei uns diesen besonderen japanischen Raps nicht, der üblicherweise beim Mädchenfest Verwendung findet.
An der Prüfungsfront spielte es diesmal Shôka shinpûtai kabu-wake, Aspidistra-Shôka und einen Kranich mit Zierkirsche. Vor dem anstrengenden Rikka-Tag die letzte Möglichkeit, Punkte zu sammeln.
Am Abend wurden im feierlichen Rahmen Diplome an einige Damen verliehen. Die Einreichprozedur ist ziemlich langwierig und die Urkunden trudeln mitunter erst nach mehr als einem Jahr bei den Empfängerinnen ein.
 
 
 die "Vorlagen" für Freitag

 
meine Übungen und das letzte Prüfungsarrangement

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