Sonntag, 1. März 2015

Frühlingsworkshop

Wie jedes Jahr, wenn die Zeit der Blütenzweige gekommen ist, gibt es in der ÖGG einen Ikebana-Workshop mit diesem Schwerpunkt. Speziell Shôka, sowohl als "normales" shôfûtai als auch in der betsuden-Variante oder in Sondergefäßen, ist um diese Jahreszeit einfach Pflicht für jeden begeisterten Ikebanesen. Natürlich wurde auch an den Nachwuchs gedacht und das Programm mit diversen Jiyûka aufgelockert. 
Material für je 3 Shôka (isshu-ike mit Pfirsichblüten, nishu-ike mit Palmkätzchen und Tulpen und dazu noch ein kabu-wake mit Kirschen und Iris) und Jiyûka wurde vom Großmarkt geholt. Wer Sonderformen üben wollte, schnitt die Zweige selbst. 2 der Damen waren besonders erntefreudig und brachten einen gewaltigen Berg an Kornelkirschen in die ÖGG. Noch dazu schöne alte Zweige mit unzähligen gerade aufbrechenden Blüten - ein Traummaterial für Shôka-Enthusiasten. Am Ende war noch genug davon übrig, um etwas davon mit nach Hause zu nehmen.
Der Workshop war diesmal ungemein gut besucht, am Freitag waren wir 10 Damen und am Samstag kamen 4 weitere Teilnehmerinnen dazu. Der Seminarraum der ÖGG geriet an die Grenzen seiner Kapazität. Die beiden Neueinsteigerinnen machten ihre ersten Schritte auf dem Ikebanaweg mit Palmkätzchen, Kirschzweigen und Drehweide und dazu passenden Blumen und fertigten daraus Jiyûka, die von der ganz natürlichen Schulform über eine etwas kreativere Variante bis hin zum tate-no-hana immer anspruchsvoller wurden. Der schon etwas erfahrenere Nachwuchs übte erstmals Shôka mit Zweigen und mühte sich ab, um die entsprechende Grundform hinzubiegen. Und dabei haben sie sich sehr erfolgreich geschlagen! Zum Ausgleich und als Entspannungsübung beschäftigten sie sich anschließend ebenfalls mit Jiyûka.
Für die Fortgeschrittenen und Profis ging es um die Verfeinerung der Grundformen und das Arrangieren von Sonderformen. Neben klassischen und modernen betsuden-Varianten wurden auch Kranich, Schildkröte und hängendes Boot gearbeitet. Dazu kam noch das eine oder andere Shôka shinpûtai. Schlussendlich waren 52 Ikebana arrangiert, korrigiert und auch fotografiert - kein Wunder, dass wir das geplante Workshopende um mehr als 1 Stunde nach hinten verlegen mussten. 
Trotz des konzentrierten Arbeitens verlief der Workshop in einer lockeren Atmosphäre und auch für Geplauder, die eine oder andere Frotzelei und jede Menge Gelächter war genügend Zeit. Schließlich soll die ganze Sache auch spaß machen und nicht in "Kampf-Ikebana" ausarten. Freitag hatten wir außerdem noch Besuch von einem süßen roten Katerchen, dem es im Schulgarten zu einsam war. Raschelndes Verpackungsmaterial, interessante Taschen und Körbe und viele Streicheleinheiten waren ihm wesentlich lieber. Ob aus ihm wohl noch eine gut erzogene Ikebana-Katze wird, die unsere Arrangements nicht unbedingt als Spielzeug ansieht?
Hier nun die Fotos einiger der vorgezeigten Beispiele und von jeder Teilnehmerin ein ausgewähltes Arrangement.

 Shôka nishu-ike und 2 der vorgeführten Jiyûka

 unser spezieller Freitagsgast

 Shôka isshu-ike mit Pfirsich

Shôka nishu-ike, rechts ein erstes Shôka mit Zweigen
 
einige der klassischen Arrangements

 Shôka kabu-wake sui-riku-ike gedan-soe

 einige der gearbeiteten Jiyûka

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