Montag, 26. Februar 2024

Frühlingsworkshop

Bei unserem Frühlingsworkshop waren die Damen wieder sehr fleißig am Arbeiten und sie durften sich auch kreativ austoben. Das Programm umfasste Rikka und Shōka mit Zweigen und Frühlingsblumen, sowie verschiedene Freestyle-Variationen. 
Mit dem Material konnten wir recht zufrieden sein und bis auf ganz wenige Ausnahmen haben die Blumen sehr gut durchgehalten. Wir hatten neben den beinahe schon standardmäßigen Palmkätzchen auch blühende Zierquitte zur Verfügung, dazu noch Forsythien und Spirea. 

Am Freitag wurde das Rikka vorgeführt, wobei wir die Materialzusammenstellung kurzfristig geändert haben. Ursprünglich waren Narzissen für uke und hikae geplant, wir haben allerdings sehr schönen gelben Seidenmohn übrig gehabt, der sich natürlich für einen hervorgehobenen uke besonders eignet. Allerdings musste dann für hikae umdisponiert werden, denn Mohn eignet sich für diese yakueda keinesfalls. Also wurde auf gedan-ozukai umgebaut, wobei sich die Fußpositionen der einzelnen Materialien nochmals geändert haben, damit en von kimono und kusa-mono korrekt verbunden blieben. 

Nach der Vorführung wurde an verschiedenen Prüfungsarrangements gearbeitet, schließlich wollen die Prüfungsbögen mit Punkten gefüllt werden. Und wann, wenn nicht jetzt, ist die beste Zeit für Shōka mit Blütenzweigen. 

Während die Rikka-Damen am Samstag mit ihren Werken beschäftigt waren, arbeiteten die anderen Teilnehmerinnen an Shōka. Zuerst wurde anhand eines nishu-ike mit Palmkätzchen und Iris der generelle Aufbau erklärt, damit die Grundlage für das isshu-ike aus Zierquitte gegeben war. Diese Zweige waren bereits deutlich herausfordernder. 
Mit den geraden, unverzweigten Palmkätzchen kann man nicht viel falsch machen, die Quitte hingegen ist sehr sparrig gewachsen. Da muss man sich schon im Vorfeld jeden einzelnen Zweig genau anschauen und überlegen, wofür er geeignet ist. Schließlich hat jede nur sieben Exemplare zur Verfügung und viel Ersatzmaterial ist nicht vorhanden. 
Die entstandenen Werke waren gleich ein ganzes Stück 'wilder' und auch die eine oder andere betsuden-Form war zu sehen. Den Abschluss des Shōka-Reigens bildete ein sanshu-ike aus Forsythien, Liatris und Paperwhite-Tazetten, wobei nicht alltägliche Anordnungen der Materialien ausprobiert wurden. Wer Zeit und Lust hatte, arbeitete zusätzlich noch Shōka shimpūtai. 

Sonntag trafen neue Teilnehmerinnen ein, die sich mit Freestyle beschäftigen wollten. Der Seidenmohn, der schon unser Rikka verschönert hat, wurde auch freestylemäßig verwendet. Des Weiteren hatten wir Narzissen zur Verfügung, schöne Blätter, kleine Bartnelken, Farn, Hypericum und als Strukturmaterialien auch noch Spirea, Drehweide und Waxflower. Die Anemonen und Muscari waren die Sorgenkinder, die haben nicht ganz so gut gehalten. 
Außerdem durften sich die Damen noch im Basteln einer Papiervase versuchen. Nach Faltmustern entstanden Hüllen für Plastikflaschen, die dann mit den Pflanzen bespielt wurden. Eine nette Idee, für ein Ikebana als Mitbringsel. 
Eine unserer Damen hat das Papierfalten auf die Spitze getrieben und gleich einen Stöckelschuh angefertigt, in dem sie dann auch arrangiert hat. Davon können wir Stümper nur träumen, wir waren schon ganz stolz auf die einfachen Vasen. 

Da nach dem Workshop immer auch vor dem Workshop ist, dürfen wir uns auf die nächste Auflage freuen. Es heißt allerdings noch bis Anfang Juni warten, da steht uns dann ein Intensiv-Wochenende mit Shōka ins Haus. 
Hier nun ein kleiner Querschnitt unserer Arbeiten, geordnet nach Stilen.

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