Das Thema unseres August-Übungsabends lautete Jiyūka Basic
3 mit Sonnenblumen. Diesmal wollten wir nicht perspektivisch mit schräg
gestelltem Gefäß oder in mehreren Vasen arbeiten, sondern es sollten die Linien
hintereinander angeordnet werden und von vorne einen schmalen Fuß zeigen.
Dazu
geeignet sind naturgemäß schmale Schalen und blockförmige oder schiffartige
Gefäße. Weite Schalen mit viel sichtbarer Wasserfläche hingegen sind eher
ungünstig, da sich das Arrangement in ihnen richtiggehend "verliert".
Für diese Gefäßform eignen sich andere Anordnungen wesentlich besser.
Material
stellt man dann in Form 3 auf, wenn man zwar einen spannungsgeladenen Eindruck
erzielen will (wie bei Basic 1, dem engen Fuß), das Material sich aber
irgendwie in die Quere kommt und gegenseitig behindert. Von vorne gesehen
wirkt das fertige Werk zwar eng zusammengesteckt, durch das Ausweichen in die
Tiefe hat aber jedes Element genügend Raum und nichts klebt zusammen oder
behindert einander.
An Material hatten wir kleine Sonnenblumen, Korbmaranten
(Calathea crocata), Bartnelkenkugeln, rote Alstromerien als Farbakzent und
kleines Hypericum zur Verfügung.
Die Blätter der Marante konnten entweder die
dunkelgrüne Oberseite oder die wunderbare dunkelrote Unterseite zeigen und
harmonierten perfekt mit dem leuchtenden Gelb der Sonnenblumen. Die Bällchen
der Bartnelken wirkten als Füllmaterial und Hypericum und/oder die Blütenstände
der Calathea unterstützten die Linien der Sonnenblumen.
Im Endeffekt entstand
ein leicht wirkendes Spätsommerarrangement, das durch die dunklen Flächen der
Blätter die nötige Bodenhaftung erhielt. Der Farbakzent durch die Alstromerien
wird erst dann richtig zur Geltung kommen, wenn die Blüten voll erblühen.
Neben
dem Arrangieren – trotz Urlaubszeit war der Seminarraum voll besetzt – widmeten
wir uns auch schon der Vorbesprechung zum Workshop, der am Monatsende auf uns
wartet. Diesmal geht es um Shōka und Rikka shinpūtai, was wieder sehr vielfältige
und kreative Arrangements erwarten lässt. Mal schaun, wie sich der Nachwuchs dabei
anstellt. Aber es gibt ja immer noch Jiyūka als Alternative, falls das Shinpūtai
zu schwierig werden sollte.
Ebenfalls Basic 3, aber im schräg gestellten Gefäß - mit komplett anderer Wirkung:
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