Mittwoch, 14. August 2019

Sonnenblumen

Das Thema unseres August-Übungsabends lautete Jiyūka Basic 3 mit Sonnenblumen. Diesmal wollten wir nicht perspektivisch mit schräg gestelltem Gefäß oder in mehreren Vasen arbeiten, sondern es sollten die Linien hintereinander angeordnet werden und von vorne einen schmalen Fuß zeigen. 
Dazu geeignet sind naturgemäß schmale Schalen und blockförmige oder schiffartige Gefäße. Weite Schalen mit viel sichtbarer Wasserfläche hingegen sind eher ungünstig, da sich das Arrangement in ihnen richtiggehend "verliert". Für diese Gefäßform eignen sich andere Anordnungen wesentlich besser. 

Material stellt man dann in Form 3 auf, wenn man zwar einen spannungsgeladenen Eindruck erzielen will (wie bei Basic 1, dem engen Fuß), das Material sich aber irgendwie in die Quere kommt und gegenseitig behindert. Von vorne gesehen wirkt das fertige Werk zwar eng zusammengesteckt, durch das Ausweichen in die Tiefe hat aber jedes Element genügend Raum und nichts klebt zusammen oder behindert einander. 

An Material hatten wir kleine Sonnenblumen, Korbmaranten (Calathea crocata), Bartnelkenkugeln, rote Alstromerien als Farbakzent und kleines Hypericum zur Verfügung. 
Die Blätter der Marante konnten entweder die dunkelgrüne Oberseite oder die wunderbare dunkelrote Unterseite zeigen und harmonierten perfekt mit dem leuchtenden Gelb der Sonnenblumen. Die Bällchen der Bartnelken wirkten als Füllmaterial und Hypericum und/oder die Blütenstände der Calathea unterstützten die Linien der Sonnenblumen. 
Im Endeffekt entstand ein leicht wirkendes Spätsommerarrangement, das durch die dunklen Flächen der Blätter die nötige Bodenhaftung erhielt. Der Farbakzent durch die Alstromerien wird erst dann richtig zur Geltung kommen, wenn die Blüten voll erblühen. 

Neben dem Arrangieren – trotz Urlaubszeit war der Seminarraum voll besetzt – widmeten wir uns auch schon der Vorbesprechung zum Workshop, der am Monatsende auf uns wartet. Diesmal geht es um Shōka und Rikka shinpūtai, was wieder sehr vielfältige und kreative Arrangements erwarten lässt. Mal schaun, wie sich der Nachwuchs dabei anstellt. Aber es gibt ja immer noch Jiyūka als Alternative, falls das Shinpūtai zu schwierig werden sollte.

 Ebenfalls Basic 3, aber im schräg gestellten Gefäß - mit komplett anderer Wirkung:

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