Mittwoch, 28. Mai 2014

Ein Abend im Zeichen der Pfingstrose

Der gestrige Übungsabend stand ganz im Zeichen der Pfingstrose. Allerdings arbeiteten wir nicht mit botan, der traditionellen japanischen Baumpäonie, sondern widmeten uns der kleinen Schwester, der Staudenpfingstrose. Diese wird in Japan eher selten aber doch verwendet und trägt den schönen Namen shaku-yaku. Mir persönlich gefallen ja die einfach blühenden Sorten besonders gut, die sind aber bereits am Verblühen und auch am Blumengroßmarkt nicht gerade häufig (oder nur zu horrenden Preisen) erhältlich. 
Es blieben uns also nur die großblumigen, gefüllten Bauernpfingstrosen. Wir konnten ausreichend lange Exemplare mit stabilen Stielen ergattern, die dazu auch noch relativ schönes Laub (im Großhandel eine Seltenheit) aufwiesen. Einziger "Nachteil" - sie waren noch sehr knospig. OK, das wirkt sich nur auf die Bilder vom Übungsabend aus. Die sind dann nicht so prächtig, wie sie sein sollten. Dafür können wir die Arrangements daheim länger genießen.
Wir wissen natürlich, dass wir für shin/soe fast offene Blüten und für die restlichen Linien Blüten in verschiedenen Größen und Öffnungsstadien verwenden sollen. Nun, wir stellten uns eben vor, das dies der Fall wäre und nahmen für die Hauptlinien kräftigere Knospen. Wir werkten mit 5-7 Blüten und zusätzlichen Blattlinien, um eventuell vorhandene Löcher zu stopfen. Für einige von uns war es wieder der erste Versuch, Pfingstrosen als Shôka zu arrangieren. Und alle können mit den Ergebnissen zufrieden sein. 
Neben Shôka wurde auch Jiyûka arrangiert. Dabei zeigten sich die unterschiedlichen Möglichkeiten, wie man Pfingstrosen "in Form" bringen kann: entweder isshu-ike, wobei man am Foto die unterschiedlichen Blütenfarben leider nicht so gut sieht, oder mehr landschaftlich in Kombination mit Zweigen und anderen Blumen. Und dann gibt es noch die Möglichkeit des kreativen Jiyûka, das die spezifische Schönheit der einzelnen Blüte in den Mittelpunkt stellt. Eine Stilrichtung - 3 Varianten - unterschiedlicher Ausdruck. Die Vielfältigkeit des Jiyûka auf den Punkt gebracht. 
Beim kommenden Übungsabend wird es dann wieder naturnah und sehr kreativ - Wiesenblumen und Gräser sind angesagt.  

 

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