Montag, 20. November 2023

Winterworkshop in der ÖGG

Wie jeden November fand am Wochenende der letzte Workshop des Jahres statt, wobei zusätzlich die Mitgliederversammlung der Study Group abgehalten wurde. Quasi zwei Fliegen mit einer Klappe erledigt. Und wie immer bei dreitägigen Workshops stand auch diesmal Rikka auf dem Programm.
Die Teilnehmer*innen konnten sich sogar zwischen Rikka shōfūtai und Rikka shimpūtai entscheiden, wobei die Hauptkomponenten Ilex, Chrysanthemen und Grevillea in beiden Paketen vorhanden waren. Für Rikka shimpūtai gab es zusätzliche Blumen und verschiedenes Grünzeug, wobei im Endeffekt genügend Material für zwei Arrangements vorhanden war. 

Der Freitag begann aber erst einmal damit, die Aspidistrablätter für das sonntägliche Denka zu sichten, zu sortieren und einzurollen, damit sie ihre Spannung bewahren. Auch wurden die anderen Pflanzen begutachtet und nötigenfalls ausgelichtet und frisch angeschnitten.
Nach der Materialversorgung wurden die grundlegenden Techniken des Drahtens wiederholt und praktisch vorgeführt, wobei besonders auf die korrekte Behandlung von kimono eingegangen wurde. Unser sashi-maze-Rikka bestand schließlich mit Ausnahme weniger Blumen für shō-shin, kusa-michi und kusa-dome ausschließlich aus holzigen Pflanzen. 
Zusätzlich musste auf die sashi-guchi und den Verlauf des Blumenweges geachtet werden, damit nicht plötzlich isoliert stehende Stiele auftauchen, die unmotiviert in der Gegend rumstehen. En von kimono und kusa-mono ist schließlich entscheidend bei einem sashi-maze-Rikka. Da galt es also jede Menge Theorie zu verinnerlichen.
Der Jahreszeit angepasst (und als Lichtblick inmitten des regnerisch-nebligen Wochenendes) leuchteten im fertigen Arrangement gelbe Chrysanthemen zwischen verschiedenen Grüntönen und harmonierten mit den roten Beeren der Ilexzweige. 
Da Theorie und Vorführung ausführlich waren und dementsprechend lange dauerten, wurde das allgemeine Arrangieren erst am nächsten Tag in Angriff genommen. 

Der Samstag begann damit, dass ein kleines Rikka shimpūtai vorgezeigt wurde, dann machten sich die Teilnehmer*innen an die Arbeit. Trotz der vielen Drahterei und dem anstrengenden Biegen wurden alle Rikka shōfūtai fertiggestellt und wir konnten uns entspannt der Mitgliederversammlung widmen. Es entstanden auch sehr vielfältige und interessante Rikka shimpūtai. 

Am Sonntag lag der Schwerpunkt auf Shōka und Freestyle. Um die Demo nicht ausufern zu lassen, wurde bereits am Vortag ein Shōka sanshu-ike vorbereitet, das dann als Anschauungsobjekt für die Erklärungen diente. 
Das Aspidistra-Shōka wurde zum Anlass genommen, noch einmal detailliert auf die Herstellung und Verwendung eines kubari einzugehen. Schließlich wurde uns beim Seminar mit Prof. Noda in Naurod ein wenig auf die Finger geklopft, weil unsere kubari nicht ganz den Ansprüchen genügten. 

Aspidistra eignen sich wunderbar dafür, die Beziehungen im Shōka zu verdeutlichen, weshalb sie gerne für Anfänger*innen verwendet werden. Zusätzlich bieten sie auch Fortgeschrittenen genügend Herausforderung, denn ein gutes Aspidistra-Shōka schüttelt man nicht so einfach aus dem Handgelenk. Die Fortgeschrittenen wurden also dazu verdonnert, im kubari zu arbeiten, während es für die anderen beim kenzan belassen wurde. 

Abgerundet wurde der Tag mit Freestyle, und zwar in Form eines festlichen Arrangements und/oder einer landschaftlichen Arbeit unter Verwendung von flechtenbewachsenen Zweigen, Koniferen und Minihagebutten. 
Neben dem regulären Programm konnten natürlich auch andere Techniken und Formen ausprobiert werden, bzw. wurde für Prüfungen arrangiert. Alles in allem war es wieder ein gelungener Workshop in harmonischer Atmosphäre. 

Hier nun einige Bilder von entstandenen Arbeiten.

sashi-maze-Rikka und suna-no-mono
Rikka shimpūtai
Shōka: Denka, sanshu-ike und shimpūtai
Freestyle-Variationen

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