Mittwoch, 12. Oktober 2022

Shōka shimpūtai

Nach der Langen Nacht der Museen und der anschließenden Herbstausstellung – die übrigens sehr gut angekommen ist – sowie der Vorführung am Samstag war der Übungsabend etwas weniger gut besucht als üblich. Kein Wunder, nach so viel Ikebana brauchten manche von uns einfach eine Pause. Es ist in kurzer Zeit doch ganz schön viel zusammengekommen. 

Beim Übungsabend stand diesmal Shōka shimpūtai auf dem Programm, wofür jeder selbst Material mitbringen sollte. Natürlich fanden sich Überbleibsel von der Ausstellung, aber die herbstliche Natur hat uns zusätzlich mit schönen Zweigen und Beeren versorgt und auch vergilbende Iris- und Gladiolenblätter haben ihren ganz eigenen Reiz. 

Die Materialkombination für ein (gutes) Shōka shimpūtai ist immer wieder eine Herausforderung. Dabei findet sich shu eigentlich relativ einfach, vorzugsweise wählt man jenes Material aus, das einem besonders anspricht. Bei der Auswahl yo sollte man dann allerdings die eigenen Präferenzen etwas hintanstellen und nicht einfach das zweitliebste Material verwenden. Schließlich muss yo ja zu shu passen, damit die beiden gemeinsam Harmonie und Spannung vermitteln.
Mit ashirai wird die Arbeit dann vollendet, wobei mit diesem Element die berühmten 'fehlenden Aspekte' hinzugefügt werden. 
Ein weitgefasster Begriff, denn die 'fehlenden Aspekte' können viele verschiedene Aufgaben erfüllen. Beispielweise Bewegung, Farbe oder Balance ins Arrangement bringen oder einen jahreszeitlichen Effekt hinzufügen. Ashirai im Shimpūtai haben also ganz andere und viel weiter reichende Aufgaben als im Shōfūtai. 

Neben Shimpūtai wurden auch Shōka sanshu-ike (für eine Prüfung) und Freestyle gearbeitet. Leider wurden nicht alle Arbeiten mit der allgemeinen Kamera fotografiert, aber vielleicht taucht noch das eine oder andere Bild auf. Außerdem können immer noch Hausübungen nachgereicht werden, die dann laufend veröffentlicht werden.

Für unseren nächsten Übungsabend in zwei Wochen brauchen wir dann getrocknete Herbstblätter, die wir in einem Freestyle tanzen lassen wollen. Also werden wir wohl bald damit beginnen, schöne Blätter zu sammeln und zu bügeln. Denn mit dieser Methode bleiben die Farben viel besser erhalten, als wenn man das Laub einfach pressen und trocknen würde.

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