Wie schon angekündigt, steht der März ikebanatechnisch ganz im Zeichen der Tulpen. Den Anfang machte Shōka, entweder isshu-ike oder als nishu-ike mit Zweigen und Tulpen für nejime.
Der Tulpenkauf am Großmarkt erwies sich einmal mehr als Glücksspiel. Die Bündel sind so dicht eingepackt, dass man höchstens die Blütenform und -farbe erkennen kann, von den Blättern sieht man allerdings nur die obersten Spitzen. Und von diesen 5 cm auf die Qualität und Konsistenz der Blätter zu schließen, kann fürchterlich daneben gehen.
Diesmal war Fortuna auf unserer Seite – zumindest größtenteils. Wir hatten recht lange Tulpen mit leicht ausgefransten Blütenblättern in weiß-rosa zur Verfügung. Die unteren, größeren Blätter waren auch halbwegs stabil, lediglich die oberen Seitenblätter litten an akuter Schlappheit, sobald die Verpackung entfernt wurde.
Da jeder von uns für das isshu-ike sieben Exemplare zur Verfügung hatte, sollte sich ein Arrangement mit zwei Blüten und fünf bis sieben Blättern also verwirklichen lassen. An der nishu-ike-Front standen neben vier Tulpen auch frische Birkenzweige zur Auswahl, die bereits teilweise schöne, zartgrüne Blättchen zeigten.
Die Zweige ließen sich zudem gut biegen, auch wenn der etwas wilde Wuchs leicht herausfordernd war. Unter den toll gewachsenen Zweigen befand sich ein ganz besonders erlesenes Exemplar, das dann auch gleich in einer betsuden-Form als gedan-nagashi verarbeitet wurde. Wenn man danach sucht, findet man so einen Zweig garantiert nicht.
Da zwei Neueinsteigerinnen zum Schnuppern vorbeikamen, wurde auch noch ein Freestyle mit Birke, Tulpen, Tazetten und Kirschlorbeer vorgezeigt, das die Damen gleich nacharbeiten konnten. Es scheint ihnen bei uns gefallen zu haben, denn sie möchten wiederkommen. Der nächste Übungsabend ist ja ideal dafür, denn da steht dann Freestyle mit Tulpen auf dem Programm.
Hier nun die Werke des gestrigen Übungsabends, sowie Arbeiten, die daheim gearbeitet wurden. Die Galerie wird sich bis zum nächsten Übungsabend sicher noch mit Hausübungsbildern füllen.
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