An diesem Wochenende haben wir uns wieder einmal
so richtig ausgetobt. Der Blütenzweige-Workshop in der ÖGG ist sowieso immer
ein Highlight im Ikebana-Jahr und heuer waren wir bis auf den letzten Platz
ausgebucht.
Dabei hat es bei der Vorbestellung des Materials gar nicht gut
ausgesehen. Der Händler hat uns nicht viel Hoffnung gemacht, dass wir die
gewünschten Zweige auch kriegen, aber er hat wahre Wunder vollbracht und alles
aufgetrieben.
Pfirsichzweige, Zierquitten und Spirea, alles in wunderbarer
Qualität. Palmkätzchen und Drehweide bezogen wir von einem anderen Lieferanten
und anstelle des Ginsters gab es halt Ersatzmaterial in Form von wunderbar gelb-orange
gefärbten Cornuszweigen, deren Sonnenseiten purpurrot überhaucht waren. Zu
unserer großen Freude ließen sie sich noch dazu sehr gut biegen.
Bei den Blumen
mussten wir ein bisserl umdisponieren, weil beispielsweise Anemonen und
Ranunkeln in den gewünschten Farben nicht in der benötigten Menge erhältlich
waren. So wurde eben Rot gegen Blau und Rosa gegen Rot ausgetauscht.
Mit den
Tazetten hatten wir ebenfalls Glück. Eigentlich waren sie nur für Freestyle
bzw. als nejime zu den Quitten oder den Cornus vorgesehen, aber da die
Blätter sehr lang (leider auch ein wenig breit) und gute hakama
vorhanden waren, konnte das Material auch für Tazetten-Shōka verwendet werden.
Mal
schauen, vielleicht kriegen wir für den kommenden Übungsabend – bei dem
Tazetten auf dem Programm stehen – ebenfalls so schöne Exemplare. Es kann aber
auch gut sein, dass es dann nur Tazetten mit kurzen Blattstummeln und ohne hakama
im Angebot gibt.
Freitag und Samstag lag der Schwerpunkt auf traditionellem und
modernem Shōka shōfūtai, am Sonntag standen Shōka shinpūtai und
Freestyle-Arrangements auf der Agenda. Von allen Teilnehmerinnen wurde
erwartet, zumindest ein Shōka klassisch zu arbeiten.
Die genaue Erklärung, wie
ein kubari herzustellen und richtig zu verwenden ist, gab es zusammen
mit der Demo dreier Beispielarrangements am Freitag. Dann ging es ans
Schnitzen und Vorbereiten der Gefäße. Es waren verschiedene klassische Vasen vorhanden, man musste sich nur untereinander absprechen, wer wann zum Zug kommen sollte. Das hat auch wunderbar geklappt und auch die noch nicht so erfahrenen Ikebanesen konnten am eigenen Leib erleben, dass klassisches Arbeiten gar nicht so schlimm ist.
Samstag war fleißiges Arrangieren angesagt,
wobei noch ein weiteres Shōka nishu-ike, diesmal mit den Cornus-Zweigen,
vorgeführt wurde.
Der Sonntag startete mit der Theorie-Einheit Freestyle und
der Vorführung dreier Gestaltungsmöglichkeiten: Linienbetontes Arrangement,
Arbeiten mit Blättern als Flächenmaterial und schließlich alternative
Befestigung mittels Saugnäpfen und farbigen Aludrähten.
Für das Shōka shinpūtai
gab es keine Vorlage, da sollte jeder seine eigenen Ideen umsetzen.
An der
Prüfungsfront hat sich auch wieder einiges getan: Zwei praktische Hauptprüfungen
für das 7. Diplom und mehrere Zwischenprüfungen (yokō-gake, nijū-tachinobori,
klassisches isshu-ike mit Blütenzweigen, sui-riku-ike und auch
Freestyle-Arrangements), dazu noch die theoretische Hauptprüfung für nyumon-shōden.
Die Mädels waren wieder sehr fleißig unterwegs.
Zusammen mit einer
Neueinsteigerin hat uns am Sonntag auch wieder einer unserer beiden Herren die
Ehre gegeben.
Aufgrund der großen Anzahl von Arbeiten (wir waren schließlich 21
Personen!) gibt es maximal zwei Arrangements pro TN zu sehen. Geordnet sind die Bilder in der Reihenfolge Shōka
isshu-ike – Shōka nishu-ike – Shōka sanshu-ike – Shōka shinpūtai und Freestyle.
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