Erster
Ausstellungstag im Takashimaya und natürlich bin ich gleich kurz nach der
offiziellen Eröffnung dort gewesen. Schon im Foyer des Kaufhauses steht ein
gewaltiges geteiltes suna-no-mono,
arrangiert nach der Art von Ikenobō Senko I. Auch das Herzstück der Ausstellung
im 7. Stock besteht aus klassischen Rikka und Prä-Rikka nach Vorlagen dieses
Ikebana-Meisters.
Das hat auch einen guten Grund: Im Juni kommenden Jahres
wird ein Film über das Leben und Wirken von Senko in die Kinos kommen
(hoffentlich nicht nur in Japan und hoffentlich gibt es dann auch eine DVD in Englisch oder mit Untertiteln bei uns zu kaufen).
Laut Headmaster
Designate Ikenobō Senko IV – sie hat sich am Dienstag bei der Audienz trotz der
Ausstellungsvorbereitungen sehr viel Zeit für uns genommen – ist das Thema
aktueller denn je. Denn der historische Senko hat sich geweigert, zu kämpfen und
versucht, durch Blumen Frieden zu stiften. Der Trailer (natürlich auf
Japanisch) ist ständig auf der großen Leinwand zu sehen gewesen.
Ein bisschen
schade ist, dass durch die Art der Präsentation dieser Arrangements – die
Stellflächen sind traditionellen Räumen nachempfunden – ein Fotografieren sehr
erschwert wird. Durch die angedeuteten Fenster mit ihren Holzgittern im
Hintergrund haben die Arrangements auf den Fotos sehr viel von ihrer Wirkung
eingebüßt. Das gilt speziell für die feinen Details, auf die es im Endeffekt ja
ankommt. Aber in der nächsten Ausgabe des Ausstellungskataloges werden
Profiaufnahmen zu sehen sein.
Weitere Highlights der Ausstellung sind die
Arrangements von Headmaster Ikenobō Sen'ei, Headmaster Designate Ikenobō Senko und das Shōka shinpūtai von Ikenobō Mika. Besonders letzteres wirkt durch die
Präsentation in einer schwarz gestrichenen Koje und besonderer Beleuchtung ganz wunderbar. Auf den Fotos kommt das leider gar nicht so gut rüber.
Auch das
Rikka shinpūtai vom Headmaster sieht einfach toll aus. Er hat einen speziellen
Stil angewandt, der üblicherweise nur im klassischen Rikka vorkommt und ausschließlich
von Headmaster zu Headmaster weitergegeben wird. Das ist die erste öffentliche
Präsentation eines Rikka shinpūtai auf Grundlage dieser speziellen
Überlieferung.
Das Rikka shinpūtai von Ikenobō Senko steht vor einen
Wolkenlandschaft aus Perückenstrauch und Hagebuttenzweigen, die durch Ranken
miteinander verbunden sind. Das Rikka shinpūtai selbst besticht durch seine
Schlichtheit und die Betonung der Linien.
Auch die anderen Exponate sind durchwegs sehenswert. Hauptsächlich sind Rikka und Shōka shinpūtai sowie
Jiyūka zu sehen, aber auch das eine oder andere traditionelle Rikka bzw. Shōka
ist zu bewundern.
Freitag geht es hier im Ikenobō-Haus so richtig zur Sache.
Zwei Etagen im dojō, vier Etagen im Haupthaus und eine weitere
Etage im West-Gebäude harren dann der Erkundung.
Rikka shinpūtai von Headmaster Ikenobō Sen'ei mit seiner Erklärung
Rikka shinpūtai von Headmaster Designate Ikenobō Senko
(man beachte die Größe verglichen mit den Besuchern)
Shōka shinpūtai von Ikenobō Mika
Arrangement vom Eingangsbereich
klassisches Rikka im Stil von Ikenobō Senko I
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