Nach einer
sehr kurzen Nacht brach der leider letzte Seminartag an. Gerade wenn man
sich in die Materie vertieft hat und richtig am Arbeiten ist, heißt es auch
schon wieder ans Ende denken. Aber bevor wir unseren ganzen Krempel ins
Auto und dann nach Hause verfrachten mussten, durften wir uns noch einmal so
richtig kreativ austoben.
Für das Rikka shinpûtai hatten wir nicht nur tolles
neues kazai von Anthurien über
Nerinen, panaschierte Aspidistrablätter und Palmwedel bis hin zu verschieden
geformten Gummibaumblättern zur Verfügung, sondern konnten auch noch die Reste
der vergangenen Seminartage aufarbeiten. Das ergab natürlich ein breites
Spektrum an fertigen Arrangements. Die noch nicht so erfahrenen
Seminarteilnehmerinnen arbeiteten entweder mit mitgebrachtem Material an
Prüfungsarrangements oder schauten den Fortgeschrittenen über die Schulter und versuchten
sich auch selbst im Drahten.
Da die gemeinsame Korrektur erst für den späteren
Nachmittag angesetzt war, wurde zwischendurch klar Schiff gemacht. Man zerlegte
schweren Herzens die im Laufe des Seminars angefertigten Werke, verpackte die
Gefäße für einen sicheren Heimtransport und begann mit der Entsorgung des nicht
mehr transportfähigen Pflanzenmaterials. Dabei sind dann doch einige Müllsäcke
randvoll gefüllt zurückgelassen worden – man glaubt gar nicht, was sich während
5 Tagen Unterricht so alles ansammelt.
Zur
Korrektur versammelte sich die gesamte Mannschaft vor jedem Rikka, ließ sich
die zugrunde liegende Idee erklären und lauschte den Änderungsvorschlägen
unserer Meisterin. Dabei lernten wir wieder sehr viel über Harmonie- und
Gestaltungsprinzipien. Dann brach die Hektik des Zusammenräumens aus und das
eine oder andere Arrangement war bereits abgebaut, bevor es bildlich
festgehalten werden konnte – schade darum. Aber vielleicht taucht noch das eine oder andere Foto auf, das dann nachgereicht wird.
Schließlich
versammelten wir uns für die allgemeine Verabschiedung und Urkundenüberreichung.
Jede Teilnehmerin erhielt auch noch neues Infomaterial vom Headquarter in
Kyoto, das anlässlich des 550 Jahr-Jubiläums herausgegeben worden ist. Und
schon ist ein wunderbares Seminar Geschichte geworden. Aber wir dürfen uns
bereits jetzt auf ein neues Seminar mit Ausstellung und großer Vorführung Anfang Juli
freuen. Schließlich gilt es ein Jubiläum zu feiern – Prof. Pointner
kommt seit nunmehr 40 Jahren regelmäßig mehrmals im Jahr ins Schloss, um uns
Ikebana näher zu bringen.
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