Wie alle traditionellen japanischen Künste erlernt man Ikebana, indem man sich in die Hände eines Lehrer/einer Lehrerin begibt, denn Lernen nach gedruckten Ratgebern funktioniert nicht. Entweder man erhält Privatunterricht oder man besucht einen Anfängerkurs, wo man zunächst die Grundlagen des einfachsten Stils, des Moribana, gelehrt wird.
Aus dem eigenen Haushalt braucht man dazu nur eine Schale mit flachem Boden, ein Tuch zum Säubern des Arbeitsplatzes und einen Korb, um das fertige Arrangement nach Hause zu bringen. Fotoapparat und Zeichenmaterial ist ebenfalls zu empfehlen, denn man ist mit den ersten Informationen ganz sicher überfordert und wird später für alle Erinnerungshilfen dankbar sein.
Zweige und Blumen für das erste Arrangement werden vom Lehrer besorgt und Schere, sowie Kenzan (Blumenigel) kann man bei ihm/ihr kaufen. Zugegeben, das geht ins Geld, aber dafür halten die Dinger ewig. Wer jedoch nur mal schnuppern will, kann auch eine Blumenschere vom Diskonter und einen Steckschwamm nehmen.
Die Lehrerin erklärt die Regeln, zeigt, wie man sie umsetzt, und dann macht man sich selbst an sein erstes Arrangement. Komplettes Versagen vorprogrammiert. Man sieht nichts, weiß nicht, wo anfangen, und ruft vor jedem Schnitt nach Bestätigung. Irgendwann steht ein Etwas in der Schale. Man kriegt es nicht mehr besser hin.
Auftritt Lehrerin: sie setzt sich vor das Arrangement, lobt die Schülerin und korrigiert "nur ein wenig". Und tatsächlich - nach ein paar Veränderungen schaut das Ding richtig gut aus. Foto, Zeichnung, Einpacken und bewundernde Kommentare zu Hause. Ein gutes Gefühl.
Ab da muss man sich entscheiden: zufrieden sein mit dem, was man gerade gelernt hat, oder weitermachen. Und weitermachen heißt: Üben, Üben, Üben. Lebenslanges Lernen auf dem Kado.
Sachdienliche Hinweise zu den Übungsabenden siehe rechts oben.
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