Nach einer gefühlten Ewigkeit gab es wieder ein Treffen der Mitglieder von Ikebana International Chapter Vienna #223. Wir versammelten uns im Garten unserer Präsidentin und betätigten uns erst einmal handwerklich.
Unzählige Bambusrohre – frisch und auch bereits etwas abgelagert – in unterschiedlichen Dicken warteten darauf, verarbeitet zu werden. Da es sich um Überbleibsel der Sōgetsu-Ausstellung im Restaurant Sichuan im Juni handelte, wiesen viele der Stangen Bohrungen und Bearbeitungsspuren auf. Das war aber kein Hindernis, sondern manchmal sogar von Vorteil für die Neugestaltung. Die Wiederverwendung von Materialien ist ein gutes Beispiel für nachhaltiges Handeln.
Verschiedene Sägen, Bohrmaschine und sonstiges Werkzeug stand zur Verfügung und die Damen und Herren der Sōgetsu-Fraktion begannen teilweise gleich im Freien mit Aufbau und Ausgestaltung ihrer Kreationen.
Es wurde fleißig gebohrt, gehämmert und gesägt, um die Grundgerüste der Arbeiten zusammenzusetzen. Neben großen Arrangements wurde auch im Kleinen gearbeitet, immer angepasst an das zusätzlich vorhandene Pflanzenmaterial.
Mir stand nicht der Sinn nach einer Installation, ich wollte in schlichten Bambusvasen arbeiten. Also suchte ich mir eine passende Stange ohne störende Löcher oder Risse aus und sägte zwei schöne Stücke zurecht. Mit der tollen Japansäge war das kein Problem und schnell erledigt.
Das Nodium diente zugleich als Wasserbehälter und mit ein wenig Oasis waren die Vasen fertig. Daheim werden die Rohre mit einem passenden Einsatz versehen und weiterverwendet – dann aber auf dem Kopf stehend und mit dem Nodium im unteren Bereich.
Bespielt habe ich die Vasen mit Buschklee, Chrysanthemen und Hagebutten, dazu noch etwas Kleinkram. So entstand eine herbstliche Freestyle-Kombinationsform.
In der Zwischenzeit waren auch die anderen Arbeiten vollendet worden und wurden ins Haus geholt (was teilweise gar nicht so einfach war – auf dem Rasen konnte man die Stangen etwas in den Boden drücken und somit stabilisieren), um vor der Kamera präsentiert zu werden. Die Vorstellung und Besprechung der einzelnen Arbeiten wurde via Zoom übertragen, damit auch jene Mitglieder teilhaben konnten, die nicht persönlich anwesend waren. Diese haben zuvor Bilder ihrer Umsetzung des Themas beigesteuert.
Das zusätzliche Fotografieren wäre etwas zu kompliziert gewesen, deshalb hier nur meine Arbeit, die ich daheim nochmals aufgebaut habe. Sämtliche Werke sind aber später auf der Homepage des Chapters zu sehen.
Nach der Besprechung der Arbeiten haben wir das Treffen bei kulinarischen Köstlichkeiten und angeregter Unterhaltung ausklingen lassen. Und wir freuen uns schon auf das nächste Treffen im Oktober.
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