Freitag und Samstag war es wieder einmal so weit: Schwer bepackte Damen mit unförmigen Bündeln an vorgetriebenen Blütenzweigen strebten der Orangerie am Gelände des Schulgartens Kagran zu - der Frühjahrsworkshop der Fachgruppe Ikebana der ÖGG stand auf dem Programm.
Der Frühling ist für uns Ikebanesen die ideale Zeit, Ikebana - und hier speziell klassisches und modernes Shôka - mit blühenden Zweigen zu üben. Schließlich sind sie nur jetzt verfügbar und man nimmt all die Vorbereitungsarbeiten gerne in Kauf. Schon Tage vor dem Workshop müssen die entsprechenden Zweige gesucht, heimtransportiert und gehätschelt werden, damit sie zum rechten Zeitpunkt gerade am Aufblühen und somit im schönsten Stadium sind.
Dann wird gebogen, geschnitzt und manchmal auch geflucht, bis die Zweige in die gewünschte Form gebracht und im Gefäß befestigt sind. Bei einigen klassischen Bambusgefäßen ist die Befestigung ziemlich trickreich, speziell wenn die Öffnungen klein sind und/oder man wieder einmal eine Hand zu wenig zur Verfügung hat. Aber wenn man dann vor dem fertigen Arrangement steht weiß man, dass sich der ganze Aufwand gelohnt hat. Das Material präsentiert sich in seiner besten Form und führt uns einmal mehr die Schönheit der Natur vor Augen.
Natürlich kann man nicht nur Shôka mit Blütenzweigen üben (obwohl das für mich einfach die Krönung ist), sondern sich auch an allen anderen Stilrichtungen versuchen. Ein Jiyûka mit blühenden Zweigen holt ebenfalls den Frühling in die Schale und ins Haus.
Hier nun eine kleine Auswahl an Bildern von den 49 entstandenen Arrangements:
wie im Lehrbuch - shin-, gyo- und so-Form
klassisches Shôka shofûtai in vielen Varianten
und last but not least - Jiyûka
Keine Kommentare:
Kommentar veröffentlichen