Beim kommenden Unterrichtsabend erwarten wir Besuch aus Graz. Eine Lehrerkollegin wird uns in die Feinheiten eines Shôka shofûtai isshu-ike mit Tulpen einweihen.
Die Problematik beim Arrangieren von Tulpen liegt darin, dass es sich um ein Werk des Augenblicks handelt. Tulpen haben die (speziell für Ikebana-Zwecke doch recht unangenehme) Angewohnheit, selbst abgeschnitten und in der Vase weiter zu wachsen und sich dabei stets nach dem Licht zu richten. Spätestens 10 Minuten nach der letzten Korrektur sieht das Arrangement schon wieder anders aus. Das ist dann lästig, wenn man die Blüten und Blätter endlich in Form gebracht hat und nur mehr auf die Endkorrektur durch die Lehrerin wartet. Wenn sich diese aus welchen Gründen auch immer verzögert, darf man von vorne beginnen, da sich die blöden Blumen wieder bewegt haben. Und wenn man dann noch versucht, die Blüten so husch-husch zurechtzurücken, bewegt sich alles und überhaupt keine Linie steht mehr am richtigen Platz. Das ist dann der Zeitpunkt, wo man sich wieder mal fragt, warum man sich Ikebana eigentlich antut......
Es gibt zwar einige Tricks, das Längenwachstum der Tulpen zu verhindern (z.B. mit einer Nadel unter dem Blütenkopf durch den Stiel durchstechen), das ändert aber nichts an der Bewegung der Blüte hin zur Lichtquelle.
Lassen wir uns überraschen, wie unsere Ergebnisse aussehen. Bilder folgen demnächst.
1 Kommentar:
Du hast ja soooo Recht! Tulpen sind ein wunderbares, aber schwieriges Material. Die alten Japaner haben sich ordentlich was erspart, weil sie diese Pflanzen noch nicht kannten. XD
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