Donnerstag, 25. August 2022

Sommer - Sonne - Urlaub

Urlaubsträume – so lautete das Thema unseres letzten Übungsabends im Sommer. Und was wäre besser geeignet als Sonnenblumen, um die Erinnerung an den Urlaub in Form eines Freestyle-Ikebana zu manifestieren? 

Gearbeitet wurde in großen Schalen (beispielsweise um Strandszenen umzusetzen) oder auch in länglichen oder schiffförmigen Gefäßen. Letztere waren besonders häufig vertreten. 
So eine Kreuzfahrt oder eine Fahrt über den See lässt sich relativ leicht umsetzten. 

Wer das Überraschungspaket bestellt hat, konnte sich zusätzlich zu den Sonnenblumen über kleine Monsterablätter (geeignet als Sonnenschirm oder auch Segel) freuen. Weiters waren violett-rosa Gelenkblumen (Physostegia), dunkelblaue Eustoma, kleines Hypericum und einjährige Rispenhirse im Paket enthalten. Wer wollte, konnte sich zusätzlich an den Restblumen vom Workshop bedienen. 

Hier nun die Bilder unserer Arrangements – man kann sich leicht vorstellen, was die Arrangierenden ausdrücken wollten. Vielleicht kommt dadurch der eine oder andere Ikebanese, der nicht am Übungsabend teilnehmen konnte, auf den Geschmack und steuert ein Arrangement in Form einer Hausübung bei. Lassen wir uns überraschen.

Im September wird es an der Ikebana-Front dann herbstlich - beim kommenden Übungsabend steht das Mondfest im Mittelpunkt.

Sonnenuntergang am Strand und Windräder im Weinviertel
Palmen im Wind
Schiffe in allen Varianten
Urlaub im Garten
Sommer auf Balkonien
Hausübungen

Montag, 22. August 2022

Spätsommerworkshop

Der Spätsommer ist eine gute Zeit für Ikebana: Es sind sowohl noch Sommerblüher als auch die ersten Herbstblumen verfügbar und es gibt bereits viele Gräser. Der Miscanthus ist zwar noch ohne Wedel, aber durch den trockenen Sommer sind die Stiele kompakt und die Abstände zwischen den einzelnen Blättern gering. Ideale Voraussetzungen also, um vielfältige Arrangements zu gestalten. 

Wie immer bei dreitägigen Workshops hatten wir Rikka auf der Agenda. Diesmal beschäftigten wir uns mit einem modernen issō-no-mono suna-no-mono mit allem Drumherum. Zwar benötigt man dafür keinen doboku zur Befestigung der yakueda, wir mussten allerdings die Deckplatte basteln, damit wir die Wasserfläche unter weißem Kies verbergen konnten. War eine ganz schöne Bastelei, bis alles perfekt gepasst hat. 
Das Arrangement selbst war farblich eher zurückhaltend, spielte aber mit verschiedenen Grüntönen. 

Ein schönes Monstera-Blatt diente als shin und wurde mit Irisblättern für soe und nagashi kontrastiert. Für den Farbklecks sorgten orange Lilien als uke und hikae. Rötlich-hellgrün gestreifte Cordyline-Blätter für mikoshi und soe-shita brachten Helligkeit und Kompaktheit ins Arrangement. Das Blau des Enzians (shō-shin, uke-uchi und dō-uchi) kontrastierte die Lilie und harmonierte mit dem Säulenasparagus für und den kleinen roten Beeren des Hypericums (maeoki). Bartnelken oder Sternastern und Schwertfarn bildeten die dome und das dunkle Grün des Ruscus wirkte im Hintergrund als ushiro-gakoi
Ein einfach wirkendes Rikka, das auch für noch nicht so erfahrene Ikebanesen relativ leicht nachzuarbeiten war, aber trotzdem für die Fortgeschrittenen genügend Details bereithielt, welche die ganze Aufmerksamkeit erforderten. 

Nach der intensiven Arbeit am Rikka waren dann Entspannung und Spielerei angesagt. Shōka sanshu-ike (als normales hito-kabu-ike und auch in geteilter Form) erlaubte eine ziemlich freie Kombination der Materialien und im Freestyle konnten wir uns sowieso austoben. 
Diesmal standen Flächen (wieder in Form der wunderschönen Cordyline-Blätter) und Punkte (Allium, Skabiosen, Dahlien, Wiesenknopf und Talinum) im Zentrum der Materialauswahl. Aber auch interessante Amaranth-Pflanzen – entweder kräftig-dunkelrot oder herbstlich-orangebraun – und Gräser harrten der Verwandlung in ein Ikebana. Wer neben den gewählten Arrangements noch Zeit und Energie hatte, arbeitete Prüfungsarrangements oder spielte mit den Restmaterialien. 

Von der brütenden Hitze bekamen wir dank der auf Hochtouren arbeitenden Klimaanlage nur etwas mit, wenn wir den Seminarraum verließen. Anders hätten wir diesen Workshop wohl nicht so glatt über die Bühne gebracht, sondern wären halb geschmolzen vor verwelkenden Blumen gesessen. 
Unser Sommerprogramm endet jetzt am Mittwoch mit dem letzten außerordentlichen Übungsabend, bevor wir im September wieder mit dem regulären Programm durchstarten. Dann heißt es, sich auf die Ausstellung Anfang Oktober konzentrieren. 
Hier nun eine kleine Auswahl der entstandenen Arbeiten.