Beim diesjährigen Sommer-Seminar bei Frau Prof. Pointner im Atelier in Wollomoos beschäftigten wir uns intensiv mit Rikka-Theorie. Das klingt zwar nach ziemlich trockenem Stoff, aber wenn man die Zusammenhänge durchschaut hat, wird einem Vieles erst richtig klar.
Natürlich mussten wir Berge an Papier durchackern, schließlich gibt es nicht nur die allgemeingültigen "19 Regeln" und "7 Lektionen" (ganz zu schweigen von Rikka okuden und dem großen Kapitel über suna-no-mono), sondern es müssen auch noch die Unterschiede zwischen klassischen und modernen Formen berücksichtigt werden. Und wir haben uns dabei nur auf Rikka shōfūtai konzentriert. Für die Shinpūtai-Theorie hätten wir ein zusätzliches Wochenende gebraucht.
Wir hatten das Glück, in einer sehr kleinen Gruppe arbeiten zu können, was die Sache doch vereinfacht hat. So konnte auf individuelle Fragestellungen direkt eingegangen werden und es entspann sich so manche interessante Diskussion.
Ein wichtiger Punkt war auch die Behandlung des Themas "welches Material darf ich wann und wo verwenden". Auch hier gibt es gravierende Unterschiede. Im klassischen Rikka sind beispielsweise Sonnenblumen tabu, während sie im modernen Gendai-Rikka sehr wohl arrangiert werden dürfen.
Jedenfalls haben wir jetzt seitenweise Notizen ins Reine zu schreiben, alles zu sortieren und so richtig "sickern" zu lassen. Handykameras haben uns das Leben sehr erleichtert, so mussten wir die verschiedenen Schema-Zeichnungen und Grafiken nicht kopieren oder mühsam abmalen, sondern konnten einfach ein Foto der jeweiligen Seite anfertigen. Das hat uns viel Zeit gespart, die wir anderweitig nutzen konnten.
Ach ja, in der Mittagspause am Samstag konnte auch mit selbst mitgebrachten Materialien arrangiert werden. Diese Möglichkeit haben wir uns nicht entgehen lassen.
Sonntagnachmittag erhielten wir unsere Seminarbestätigungen feierlich überreicht – wir haben sie uns buchstäblich im Schweiße unseres Angesichts verdient – bevor wir uns auf den Heimweg machten.
Herzlichen Dank an Prof. Pointner, dass sie sich so viel Mühe gemacht hat, ihr Wissen an uns weiterzugeben.
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