Dieses Jahr hat es
endlich einmal geklappt – das viel gerühmte Seminar in Trier passte vom Termin
her in meinen Kalender und Anne wollte sich ebenfalls auf den Weg in die alte
Römerstadt machen. Da es sich in Gesellschaft einfach besser reist, bin ich
erst zu Anne nach Gräfelfing gefahren und am nächsten Tag haben wir das Unternehmen
"Meisterseminar in Trier" gemeinsam in Angriff genommen.
Der
Veranstaltungsort war wie immer das Hotel Deutscher Hof, wo wir sehr freundlich
in Empfang genommen wurden. In diesem Jahr war auf Anregung der
Deutsch-Japanischen Gesellschaft geplant, eine kleine Ausstellung zu
veranstalten, wofür im Hotel Räumlichkeiten zur Verfügung gestellt wurden.
Da sich
der Ausstellungsraum gleich neben dem Seminarraum befand, hatten wir nur kurze
Wege zu bewältigen. Und ein weiterer Pluspunkt war, dass wir unsere Pflanzen in
einem überdachten Bereich im Freien zwischenlagern konnten, wo es angenehm kühl
und doch geschützt vor etwaigen Frostattacken war.
Neben vertrauten Ikebana-Kolleginnen,
die wir teilweise nur alle heiligen Zeiten einmal treffen, konnten wir weitere
Gleichgesinnte kennenlernen und bekannten Namen endlich Gesichter zuordnen.
Die
Seminarleitung hatte unsere Meisterin, Prof. Pointner-Komoda, inne und um sie
scharten sich neun weitere Seminarteilnehmerinnen und Teilnehmer. Da wir
hauptsächlich für die Ausstellung arrangierten, gab es kein reguläres Programm
und wir konnten uns ganz unseren Prüfungsbögen widmen.
Für Prof. Pointner war
das natürlich ziemlich anstrengend, da wir die Gelegenheit weidlich ausnutzten
und fleißig arrangierten. So kamen im Schnitt fünf bis sechs Arrangements pro Nase
zustande, die aber alle erst einmal korrigiert werden wollten, bevor sie ihren
Weg in die Ausstellung fanden.
Es wurde beinahe die gesamte Bandbreite des Ikenobō-Ikebana
abgedeckt, da es neben vielfältigen Freestyle-Arrangements und traditionellem Shōka
shōfūtai auch Shōka und Rikka shinpūtai zu bewundern gab.
Offiziell zugänglich
wäre die Ausstellung zwar erst ab Samstagnachmittag gewesen, aber die
Übernachtungsgäste einer Hochzeitsgesellschaft nutzten gleich am Vormittag die
Gelegenheit für einen Ausstellungsbesuch und konnten so frühlingshafte Eindrücke
mit nach Hause nehmen. Weitere Besucher – die meisten kamen auf Einladung der
Deutsch-Japanischen Gesellschaft – trafen während der gesamten Ausstellungsdauer
nach und nach ein, sie kamen auch in den Seminarraum und konnten uns bei der
Arbeit beobachten und dadurch nachvollziehen, wie ein Ikebana entsteht.
Am
Sonntagnachmittag ging es dann ans Zusammenpacken und Aufräumen, bevor sich die
meisten von uns auf den Heimweg machten. Unsere Meisterin und die Damen aus der
Schweiz und den Niederlanden ließen das Seminar gemütlich im Hotel ausklingen
und brachen erst am Montag in Richtung Heimat auf. Für mich ging es ebenfalls nur
bis nach Gräfelfing, den restlichen Weg nach Wien absolvierte ich erst am
Folgetag.
Hier nun die Arbeiten, auf die Anne und ich uns konzentriert haben:
Rikka shinpūtai
Shōka shōfūtai (sui-riku-ike)
Shōka shinpūtai
Freestyle
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